Mein Leben ( 11 ) 1970/1971 Das Leben ändert sich gewaltig

Von der Schule in den Beruf.
Nun im letzten Schulhalbjahr hieß es, sich um eine Lehrstelle zu bemühen. Eigentlich wollte ich in einen kaufmännischen Bereich, da ich mein Praktikum in der Verwaltung bei der AEG gemacht habe. Also bewarb ich mich da mit meinem Hauptschulabschluss für eine Lehrstelle als Aussenhandelskaufmann. Dort sagte man mir, man würde mich nehmen, wenn ich noch ein Jahr höhere Wirtschaftsschule absolbvieren würde. Meine Mutte sagte mir, das sei aus finaziellen Gründen nicht möglich. Also bewarb ich mich bei der Berliner Bereitschaftspolizei, den Einstellungstest absolvierte ich ohne jegliche Probleme und wurde zum 1.4.1971. Nicht mein Traumberuf, doch ermöglichte mir dieses einiges, z.B. den Realschulabschluss nach zu holen, einen Führerschein zu machen und mehr zu verdienen als andere Lehrlinge in meinem Umfeld.

Im ersten Ausbildungsjahr wurde man "kasaniert", d.h. man musste von Sonntag bis einschl. Donnerstag in der Kaserne Ruhleben übernachten, der Dienst ging von Montag bis Freitag.
Der Lieblingsplatz auf meinem Flur war die Dusche, so viele junge nackte Männer, doch leider schien ich der einzige zu sein, der auf Männer stand und verbarg das auch wie bisher. Dann wurde ich vereidigt und wurde zum Beamten auf Probe, sowie zum Polizeiwachtmeister ernannt. Ich fand auch den einen oder anderen Freund ( Heten ), mit denen ich in der Freizeit etwas unternahm. Wenn man den ganzen Tag ausgebildet wird, freut man sich auf den Feierabend und hat so garnicht die Lust noch zu lernen. Die Ausbildung war zum Teil auch paramiltärisch, da ja die Bereitschaftspolizei notfalls zu Verteidigung Berlins mit eingesetzt worden wäre. Sport, was nicht so mein Ding war, mit Mühe und Not habe ich den Rettungsschwimmschein geschafft. Na und dann die Gesetze und Verordnungen, wie Polizeigesetz, STVO, STGB usw. und natürlich normaler Schulunterricht um den Realschulabschluss nach zu holen. Eigene Urlaubsplanung gab es nicht, wir mussten geschlossen im Sommer in den Urlaub gehen.
Zu Hause war ich noch ganz selten und meist nur an Wochenenden. Meine Mutter fuhr nach langer Zeit zur Kur und brachte den legendären "Kurschatten" mit. Was ich ihr nie verzieh, das dieser Mann ohne Ankündigung, direkt von der Kur zu uns nach Hause kam und nun hier wohnte, obwohl er eine Wohnung in Kreuzberg hatte. Meinen Bruder hatte er schnell auf seiner Seite, nur mich nicht, ich war ihm gegenüber voller argwohn. Nun war ich ja zumindest in der Woche nicht zu Hause, aber trotzdem bemerkte ich Veränderungen, die keinem gut taten. Dieser Mann, namens Wolfgang war ein Kneiperngänger, was ich nun von meinen Eltern überhaupt nicht gewohnt war. Also befand sich dieser besagte Wolfgang oft mit meiner Mutter in der Kneipe und mein Bruder teilweise auch. Ich war zu Hause der einzige der aufmüpfig war und allein auf der anderen Seite stand. Ich ahnte, das es kein gutes Ende nehmen würde

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